- TitelVergleichung
- Inhalt
Streitsache zwischen Dekan Peter Koch von Matrei und Salome Fink, Witwe nach Georg Weigl, Müller in der Altstadt.
Der Müller hat neben des Pfarrers „Saurs“ einen Bachrunst, den die Finkin zu Baugrund angelegt hat und fuhr mit ihren Fuhren über des Pfarrers Grund (Dünger, Heufuhren, auch mit Holz und Steinen zur Arche). Der Pfarrer will das nicht dulden. Frau Fink behauptet im Interesse der Verarchung das Durchfahrtsrecht durch des Pfarrers und des Mesners „darob habende“ Saurs. Ein weiterer Streitpunkt waren die Grenzen. Der Pfarrer behauptet, die Finkin sei zu meist über den alten Bachrunst hineingefahren. Ferner handelt es sich um die Pflicht der Verarchung, die der Pfarrer -soweit der Bachrunst (des Mühlbaches) ging- der Finkin aufladen will, während diese auch den Pfarrer mitpflichtig macht.
Tagsatzung hierüber ist am 13. und 27. April vor Richter Ulrich Clamer von Steinach. Beisitzer sind Matthäus Maylandt von Mützens, Kaspar Rumer von Schintlberg und Mathäus Hinterkircher von Schöfens.
Entscheid: Der Finkin werden die Grenzansprüche zuerkannt und die Marksteinsetzung des Pfarrers Tittenkofer als gültig angesehen. Sie erhält auch noch ein Stück vom bisherigen Pfarrergrund bis zum Schöfnerbachl, wofür sie aber 12 fl zahlen muss. Um die Durchfahrt muss sie ansuchen, da kein Recht dazu besteht; die Verarchung hat sie allein durchzuführen.
Zeugen: Michael Stadler und Georg Praun, beide Bürger zu Matrei
Original Pergament, 28,7 cm (H) x 639,9 cm (B)
Plica: 2,5 cm
Mit Plica: 31,5 cm (H) x 639,9 cm (B)
Siegler: Dekan und Richter (eines fehlt)
2025: 2 Siegel fehlen, 1 Pressel noch vorhanden.
Pfarrarchiv Matrei am Brenner, alte Nummer 204. - Provenienz
- Entstehung10.05.1601
- Umfang1 Urkunde
- Signatur6.7754.A.U2.3
- URN
Klassifikation
