- TitelEntscheidung Streitsache
- Inhalt
Ulrich, Bischof zu Brixen, entscheidet im Streite zwischen den Matreiern (den lieben, getreuen Bürgern zu Matrei) und den Leuten aus Vals. Anlass ist eine von den Valsern neu erbaute Kirche zu Ehren von St. Josen, St. Anthoni und St. Wolfgang, „die aber noch nicht gestifft noch gewidemt ist“. Die Matreier glauben, dass damit die Rechte ihrer Pfarrkirche in Gefahr kommen.
Somit wurde entschieden:
1. Die Leute aus Vals haben an allen hochzeitlichen Tagen wie Weihnachten, Ostern, Pfingsten, an allen Frauentagen, Gotsleichnamstag, allen Zwölfpotten-Tagen und an allen Sonntagen ihre Pfarrkirche zu besuchen, wie es vorher war; es darf an diesen Tagen in St. Josen (Jodok) keine hl. Messe gehalten werden. Aber an ihrem Kirchtag und an ihren Hauptherrentagen (auch falls dieselben auf einen Sonntag oder Festtag fallen), sowie an allen Werktagen mögen sie im Tal „mess frummen“. Doch das Opfer und alle pfarrlichen Rechte müssen dem Pfarrer von Matrei „werden und gevallen“.
2. Sollte die genannte Kirche in der Folgezeit förmlich gestiftet werden, muss die Stiftung zum Bischof kommen, der dabei nach Rat und Rücksicht auf die Pfarrkirche vorgehen wird.
Original Pergament
Rückseite mit brauner und schwarzer Tinte beschrieben, rosa Hacken und Aufkleber mit blauer Zahl 80b.
15,5 cm (H) x 27,3 cm (B)
Plica: 4,6 cm
Mit Plica: 20,1 cm (H) x 27,3 cm (B)
Siegler: Bischof Ulrich (Siegel stark lädiert)
2 Siegel an Pergamentpressel anhängend:
1 leere Siegelschale (stark beschädigt), vermutlich rotes Siegel als Inhalt (kleiner Wachsrest noch vorhanden)
1 Fragment eines roten Rundsiegels
Ottenthal-Redlich, Nr. 1534.
Pfarrarchiv Matrei am Brenner, alte Nummer 65.
Verpackt in Papiersack, ev. Lohntüte mit blauem Farbstift beschriftet. - Provenienz
- Entstehung01.04.1429
- Umfang1 Urkunde
- ErhaltungszustandSchimmel
- Signatur6.7754.A.U1.80b
- URN
Klassifikation
