- TitelGütliche Vereinbarung in Streitsache
- Inhalt
Nachdem es zwischen Ulrich Schuester und Thoman Schaffenrat einerseits als Kläger und Peter Jordan, Sebastian Kessler und Margarethe seiner Gattin, beide zu Cammerlanndt und Caspar Herttennagl als Gerhab der Kinder des weil. Lienhard Weiss, Hanns und Jörg, Brüder der obgen. Margarethe, alle zu Oberperfues, andernteils als Beklagte zu einem Streit gekommen ist, wegen eines Wasserschadens infolge Vernachlässigung der "Einkehrung" bzw. des Wals zu Camerlandt wird vor Lamprecht Hawn, Richter zu Hertemberg, folgende gütliche Vereinbarung getroffen:
"zum anndern ist gesprochen, das Peter Jordan, auch Liennharden Weissen Khinde sambt Bastian Kesler nunfuro ewiglich Winter und Sumer-Zeiten die zwo Einkern auf ihre Gruntstuckh und Annger, genannt die Grueben, auf das pesst machen und versehen sollen, damit dieselben, wann ein Wallergewalt kame, nicht zerprechen, sonndern bestänndig und auf die Nuzperkait bleiben, zu dem sollen sy auch schuldig und verpunden zethuem sein, dass sy jeden waler von erstegedachten Einkern ain Schuech weit und ain gute Spann tieff machen und graben sollen, dieselben auch, wann ain Gewaltwasser kombt, sovil ain Waler ertragen mag, einkern und dieselben allzeit...in gueten Wirden halten.
... Die genannten Waler sollen auch durch die Sexer zu Oberperfeß albegen zwaymall im Jar, so sy ninderst den Weg auch an der Sachen zu besichten und beschawen umgeben, aigenntlich besicht werden und sy als dann durch sy gerecht und guetgefunden werden und den Clagenden nachmals ain Schad darüber bescheche, als dann sollen sy desselben Schadens gegen ihnen leidg und muessig sein; unnd sonnderlich sollen die zu Cammerlanndt so oder wann ain Gwaltwasser kam, Winter oder Sumer-zeiten bey Tag oder nacht gedlissen sein, die obgenannten zwen Waler, so vil dieselbe vertragen mugen, einkern und was als dann nicht darüuber mer hinein mag geen und furab durch die Gassen rinnen that, unnd den unndern auf ihren Grundten unnd guetern Schad.. Thuen wurde, fur denselben Schaden" sollen sie nichts zu vergüten schuldig sein. Für den Lokalaugenschein etc. sollen die Beklagten, da die Waler "nicht genuegsam geraumbt gewesen" den Klägern für deren Kosten 4 fl bezahlen.
Siegler: Lamprecht Hawn, Richter zu Hertenberg (Hörtenberg)
Zeugen: Anndre Spiegl, Oswald Eisenkeil, Michel Krannzl, Adam Bröschl, Liennhart Grastainer, alle v. Oberperfuß (Oberperfuss) und Peter Schnützer Gerichtsschreiber zu Hertemberg (Hörtenberg).
Original Pergament, b= 60 cm, h= 30 cm
Siegel an Pergament Streifen ist beschädigt.
Pfarrarchiv Oberperfuß Urkunden Nummer 46
Regest Hye 1968. - Provenienz
- Entstehung24.10.1521
- Umfang1 Urkunde
- Signatur6.7206.A46
- URN
Klassifikation
